Wandern für Anfänger in der Schweiz – so bereiten Sie sich richtig vor
Wandern kann doch jeder! Das stimmt zwar, aber dennoch sollten Sie darauf achten, dass Sie sich gut vorbereiten und Ihre Leistungsfähigkeit richtig einschätzen. Für gesunde Menschen stellen leichte Wanderwege kein Problem dar. Eine ganztägige Bergtour oder eine mehrtägige Wanderung – auch in der Ebene – sollten Sie gut planen. Dazu gehört neben der passenden Wanderausrüstung natürlich auch, dass Sie körperlich gut vorbereitet sind.
Planen Sie zunächst kurze Wanderwege-und Routen
Wenn Sie seit Jahren keinen Sport betrieben haben und längere körperliche Betätigung nicht gewohnt sind, dann sollten Sie anfangs keine allzu anstrengenden Wandertouren oder gar Fernwanderungen ins Auge fassen. Ohne entsprechendes Vorbereitungstraining könnte Ihre erste Wanderung Sie eventuell überfordern, schlimmstenfalls müssten Sie sie abbrechen…und das wäre wirklich schade. Beginnen Sie am besten mit kurzen Wanderungen und steigern Sie nach und nach die Länge und den Schwierigkeitsgrad des Geländes. So bekommen Sie ein gutes Gespür für Ihren Körper, für Ihre Leistungsmöglichkeiten und für die Anforderungen unterschiedlicher Touren. Sie werden sehr bald merken, welche Touren Sie mögen und bei welchen Touren Sie an Ihre Grenzen kommen. Das ist eine wichtige Erfahrung, die Ihnen hilft, Fortschritte zu machen.
Die richtige Wandergeschwindigkeit
Die allererste Regel lautet: langsam anfangen! Am besten suchen Sie sich eine Wanderstrecke aus, die Sie kennen und die sich in Ihrer Nähe befindet. Fünf bis zehn Kilometer reichen zu Beginn völlig aus. Auf flacher Strecke rechnen Sie mit zweieinhalb bis drei Stunden, in bergigem Gelände geht es halb so schnell. Wenn Sie mit Freunden wandern, macht es mehr Spass. Je nachdem können Sie dann die Streckenlänge und den Schwierigkeitsgrad steigern. Sie werden sehr schnell merken, was Ihr Körper leisten kann und Ihr individuelles Wandertempo finden. Kurze Testwanderungen eigenen sich auch, um evtl. neue Schuhe einzulaufen oder auszuprobieren, welche Socken am bequemsten sind.
Entspannter Wanderurlaub oder doch in die Schweizer Alpen: Setzen Sie sich klare Ziele
Setzen Sie sich zu Beginn Ihrer Vorbereitungen am besten ein klares Ziel. Möchten Sie eine Eintageswanderung oder eine mehrtägige Wanderung von Hütte zu Hütte unternehmen? Soll es eine Bergwanderung in den Alpen sein oder eher ein gemütlicher Wanderurlaub in flacherem Gelände? Diese Überlegungen bestimmen, über wieviel Kraft und Ausdauer Sie verfügen müssen und welche Ausrüstung Sie benötigen. Je nach Gelände brauchen Sie z. B. die richtigen Wanderschuhe, die Sie jeweils einlaufen sollten, damit sich Ihre Füsse daran gewöhnen und Sie nicht sofort Blasen bekommen. Denken Sie daran, dass je länge Sie unterwegs sind Ihr Wanderrucksack ein grösseres Gewicht hat. Das ist ein Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte. Unerlässlich ist auch die passende Wanderbekleidung. Auf ausreichend Essen und Getränke sollten Sie keinesfalls verzichten!
Verbessern Sie Ihre Kondition: Wie trainiere ich richtig für Wandertouren?
Joggen, Radfahren oder Schwimmen sind die besten Sportarten, um Ihre Ausdauer für längere Wandertouren zu steigern. Joggen sollten Sie auf weicherem Untergrund, nicht auf Asphalt oder Beton, so schonen Sie Ihre Gelenke. Wählen Sie eine Strecke mit flachen Abschnitten und leichten Steigungen, denn das bringt Abwechslung und steigert Ihre Leistungsfähigkeit. Je nach Wetter und Jahreszeit ist ein Jogginganzug empfehlenswert.
Darunter empfiehlt sich Funktionswäsche aus Polyamid oder Polyester. Im Sommer sind Sport-Shorts die erste Wahl und an heissen Tagen tauschen Sie Ihr Sportshirt am besten gegen ein Tanktop. Gerade beim Joggen und Radfahren müssen Sie ein bisschen ausprobieren, wieviel sie anziehen, damit Ihnen am Anfang nicht zu kalt ist und Sie gegen Ende nicht zu sehr überhitzen. Aber Sie werden sehen, nach zwei oder drei Trainingseinheiten haben Sie das im Griff.
Das Wichtigste bleibt natürlich die Motivation und die Freude am Wandern
Jeder von uns kennt das. Es gibt Phasen, da möchte man aufgeben. Wenn dieser Moment kommt, ist es oft hilfreich z. B. mit Freunden über Ihr Wander-Projekt und Ihr Training zu sprechen - das hilft, um durchzuhalten. Denn wenn andere davon wissen, ist die Motivation höher, nicht aufzugeben und seine Ziele zu erreichen. Vielleicht können Sie ja Freunde motivieren, mit Ihnen zu trainieren, denn in Gemeinschaft geht bekanntlich Vieles einfacher und macht mehr Spass. Notieren Sie Ihre Trainingsfortschritte, das gibt Ihnen Zutrauen weiterzumachen. Zudem sollten Sie die mentale Vorbereitung auf eine mehrtägige Wanderung nicht ausser Acht lassen.
Leider wird es auch immer kleinere Rückschläge geben, wie zum Beispiel Blasen an den Füssen, Probleme mit der Ausrüstung oder schlechtes Wetter. Wenn Sie mental darauf eingestellt sind, werden Sie diese kleinen Hindernisse jedoch bestimmt überwinden. Es kommt eben nicht nur darauf an, den Körper zu trainieren, sondern auch den Geist. Denn sportliche Erfolge sind zum Teil einfach auch Kopfsache. Und wenn Sie alle Unwägbarkeiten und kleinen Misserfolge überstanden haben, ist der Stolz umso grösser, wenn Sie Ihr selbst gestecktes Ziel erreicht haben!